Dieser Überblick umspannt die Zeit von 1486, 1495 vor der Einführung der Reformation in Preußen und Masuren um das Jahr 1522 bzw. einer erneuerten Besitz-Verschreibung durch Markgraf Albrecht von Preußen im Jahr 1538 im Kirchspiel Rosinsko und dem Ausverkauf des Gutowskischen Besitzes in Sdorren im Kirchspiel Johannisburg/Adlig Kessel im Jahr 1913.
seit 1538 ein ganzer Clan "Guttowsker" zu finden.
Tochter einer älteren Schwester Marie meiner Großmutter Charlotte.
Da es vom Kirchspiel Rosinsko vor 1690 keine Kirchenbücher gibt, ich (bisher außer den auf diese HP schon behandelten) keine weiteren Belege im Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz (GSTA PK) gefunden habe und Ortswechsel einiger Guttowsker nicht auszuschließen - sogar wahrscheinlich - sind, liste ich alle mir bekannten Rosinscher Guttowsky folgendermaßen auf:
Die aus Gutten linksbündig
die aus Diebowen mittig
die aus Kibissen rechtsbündig
ein Nachfahre der "Nicolaien nachgelaßne Söhne" ?
oder einer, der von außen zu seiner Verwandtschaft zieht ?
eingeheiratet bei den Zwalliner ?
Maria *14.08.1695,
Zofia *07.07.1697,
Cristian *16.08.1701,
Elßa *05.09.1703 †1706,
Jan *07.06.1707,
Pawel IV. = Paul Guttowskj *05.08.1710 - †????
ist in den Hufenschoßprotokollen von 1718 "Besitzer"
von Letzterem habe ich keine Kinder gefunden
*vor1691 Elsbieta †20.06.1713
*? Zofia 1715, 1720 Patin ?
Jan *25.03.1691
Adam *11.01.1693
Marcey / Mathes II.*06.03.1695 - 1718 Besitzer in Gutten - ? 1768 Berittschulze in Turowen
Woicech/Woycieck *24.02.1697 - der 5xUrgroßvater ?
------> s.u. eingeheiratet in Kiebißen die Anna Simona Guttowskiego ?
Anja *24.05.1699
Elsbieta Guttowska *? - †03.10.1702
Infans ……… *+† 07.06.1705
Anna *22.05.1707
Thomaß *27.12.1708
3. von Turowen im Ksp. Kumilsko nach Sdorren im Ksp. Johannisburg
George Aemilius Guttowsky *~1756-†06.03.1811 et Barbara Wikowsczanka *1754-†1821
Michael Guttowsky *07.12.1787-v.02.03.1831 et Catharina Krispinin *~1790-†17.05.1865
August Guttowsky *30.08.1822-†13.04.1878 et Amalie Ruchay *15.04.1831-†~1900
Charlotte Gutowski verh. Mursa *30.11.1867-†11.06.1925
Fritz Gutowski *15.10.1894-†4.10.1963
Die ganz frühen Gutowski hatten ihre Sitze im nördlichen Masowien - südlich grenzend an Masuren - in den Orten, die polnisch Guty, masurisch Gutow/Guttow und deutsch Gutten hießen.
A = Wąsosz, Powiat Grajewski, ist der Ort, von dem jener Martin Gutowski "von den Guttenschen Gütern" herüber kommt.
B = Stare Guty, Powiat Grajewski = Alt-Gutten. Von dort, so vermute ich, kamen "meine" Gutowski's in's Rosinsche Kirchspiel - wie z.B. vielleicht um 1690 die Gutowski aus Diebowen/Dybowo
C = Guty Rożyńskie/Gutten und
D = Dybowo/Diebowen . Früher gehörten sie zum Amt bzw. Landkreis Johannisburg, heute zum Landkreis Ełk/Lyck im östlichsten Masuren.
E = Drygały, dort siedelte im Jahr 1505 der Martin Gutowski/Drygalski und
F = Stare Guty, Powiat Piski "Alt Gutten" im Kirchspiel Johannisburg wurde schon im Jahr 1495 dem Nicolay Gutten in der Gutter Handfeste "verschrieben".
G = Zdory/Sdorren ist der Ort am Spirdingsee, in dem meine jüngsten Vorfahren Gutowski seit 1784 lebten und mein Vater im Jahr 1894 geboren wurde.
H = nach Turowo Duże/Groß Turowen kam mein 4xUrgroßvater Michael Gutowski spätestens im Jahr 1752 aus dem Rosinschen.
I = Kumielsk ist der Kirchspielort, in dem dieser Michael Gutowski und auch viele andere Gutowski um 1750 siedelten.
J = Guty Podleśne und
K = Stare/Alt Guty, Powiat Kolneński/Kolno sind weitere Orte, die von Gutowski-Familien besiedelt wurden.
Ganz oben am Ostufer des Spirdingsees liegt Nowe Guty, ein weiteres "Gutten".
zur Karte http://goo.gl/maps/eTpuD
Unsere Gutowski sind ein Zweig eines alten polnischen Adelsgeschlechts.
Jenem o. gen. Nicolai - "unserenn lieben getrauenn Nicolay Guttenn, ym seynenn rechten erben unnd nachkommlingen" - wurde im Jahr 1495 noch vom vorletzten Comptur des Deutschen Ordens 21 Huben "Wiltnis" in Gutten (J) - näher an Johannisburg gelegen - s. F auf der Karte oben - verliehen. Nicolai, als Vater von - ? angenommen ? - Pavel/Pauel Gutth Land Cämmer (Paul I.) - einer von 4 Söhnen - ist also der nächst-älteste "Ahne". Er gehört zu jenen polnisch-Masowischen "Szlachta", einem Rittergeschlecht der Gutowski de Slepowron, die Ende des 16. Jahrhunderts vom Deutschen Orden in die fast menschenleere "Wildnis" angeworben wurden., aber nicht zum "preußischen Adel" gezählt wurde.
Ihr Famiienwappen ist der Wappenstamm Slepowron (Nachtrabe) - siehe das Wappen in der Seitenleiste. Die Wappen wurden "Rittern" für Tapferkeit und Heldenhaftigkeit für ihr Vaterland verliehen und waren erblich.
Die Entstehung des Wappens Slepowron wird auf das Jahr 1238 datiert. Es hat im himmelblauen Feld ein silbernes Hufeisen und steht mit seinen Fersen aufgerichtet. Auf den Schultern ist ein goldenes Kavalierskreuz und darauf ein - vom Wappenschildträger aus gesehen - nach rechts gerichteter schwarzer Rabe mit einem goldenen Ring im Schnabel.
Der "Beiname" - hier Gutowski - leitet sich von dem Ort her, in dem - ab dem Mittelalter - eine Familie siedelte. Bei "meinen Gutowski" war es seit der Handfeste vom Jahr 1538 der Ort Gutten im Kirchspiel Rosinsko. Deren Vorfahren wiederum heißen, wenn sie aus einem der vielen Guty/Gutten stammen, auch Gutowski, kommen sie aber aus einem anderen Ort, haben sie ggf. einen anderen "Beinamen" oder "Spitzname".
Der "Paul aus Gutten" ist dann Paul Gutt, oder der Paul Guttowsky - mit 1 oder 2 "t", hinten mit "y", "ÿ", "j" oder "i", wer halt gerade der Schreiber war. Paul III. Gutowski unterschreibt 1690 in seinem Brief an den "Patroni" eigenhändig "Paul Gutowski" - s. unten -; im Rosinskoschen Kirchenbuch vom 19. Juli 1711 aber lautet der Eintrag: "Pan Pawel Guttowsky".
Ein 1505 eingewanderter enger Verwandter, Martin Gutowski, der in Drygallen siedelte, nennt sich fortan Martin Drygalski; ein Teil seiner Kinder - eine Pfarrers-Dynastie z.B. - aber wieder Gutowski. Jener "Paul Gutt" war ein "churfürstl. Bedienter", in preußischen Diensten; da blieb das Adelsprädikat "…owski" weg; im polnisch sprechenden Masuren hieß der Paul dann Pawel, im "preußischen" Amtsdeutsch wieder Paul. Der Vater von Paul III. Gutowski war der "seel. Paul Gutt, gewesenen Rosinsch Land Cemmer". Sein Sohn nennt sich um 1700 wieder Guttowsky und wird durch das Prädukat Pan Pawel Guttowsky audrücklich als Adeliger charakterisiert.
Die große Wildnis
Das Umfeld der Besiedelung unserer Gutowski spielt sich im Raum des Ordenspflegamtes, später des herzoglichen und dann königlichen Hauptamtes Johannisburg ab.
Im Südosten des Ordenslandes war insbesondere durch die Entvölkerung der altpreußischen GaueGalinden und Sudauen als Folge von Einfällen der Polen und der Russen und später der Eroberung des Landes durch den Deutschen Orden die sogenannte „Große Wildnis“ entstanden. Ein großer Teil der Galinder soll mit den Goten weggezogen sein. In den fast menschenleeren Räumen siedelten sich friedlich masowisch-polnische Familien aus dem schwach besiedelten und auch nicht sehr fruchtbaren nördlichen Masowien an. Reste der Galinder gingen zusammen mit anderen preußischen Stämmen, deutschen Siedlern und späteren polnisch-masowischen Einwanderern in den Masuren auf.
Siedlungswillige und so auch die oben Genannten bekamen vom Deutschen Orden – nach der verlorenen Schlacht gegen den polnischen König Władysław II. Jagiełło bei Tannenberg 1410 – und auch später vom Markgrafen Albrecht in einer sog. Handfeste „Dienstgüter“ in dieser "Großen Wildnis" zugeteilt. Als Gegenleistung waren sie u.a. zu „Ritterdiensten“ verpflichtet, "Zinsdörfer" zu Steuern.
Adelsfamilien Gutowski des Wappenstammes Slepowron (Nachtrabe) gab es ab dem Jahr 1442 im Lande Wisna. Begründer des Dorfes Gutten - im Kirchspiel Johannisburg - ist der o. gen. Nicolai Gutowski aus dem jenseitigen Grenzgebiet. Im Jahr 1505 kommt ein Marcin/Martin Gutowski des Wappenstammes Slepowron "von den Guttenschen Gütern bei Wonsocz in Polen" herüber, lässt sich in Drygallen nieder und nimmt den Namen Drygalski an. Die Landkarte mit den heutigen Namen verdeutlicht, dass es viele Guty/Gutten diesseits und jenseits der Grenze gibt, darum dann auch viele Familien Gutowski darin.
Vom Besitz des Jakob Guttowski, Vater des "Seel. Paul II. Gutt, gewesenen Rosinsch Land Cämers", in Diebowen heißt es: "… diese 14 Huben der Zwalliner sind nach mahls 1598 an ihre Freunde die Guttowsker - durch Heirat ? - gelanget ……". Dieser Jacob muss nicht unbedingt enger Verwandter der der Gutowskis in "C" Gutten im Rosinschen sein, er kann ebenso gut Verwandter der Guth-Gutowski-Drygalsky-Dynastie aus Drygallen "E" oder Gutten "F" sein.
Die ganz frühen Gutowski hatten ihre Sitze im nördlichen Masowien - südlich grenzend an Masuren - in den Orten, die polnisch Guty, masurisch Gutow/Guttow und deutsch Gutten hießen.
A =Wąsosz, ist der Ort, von dem jener Martin Gutowski "von den Guttenschen Gütern" herüber kommt.
B = Stare Guty, Powiat Grajewski = Alt-Gutten. Von dort, so vermute ich, kamen "meine" Gutowski's in's Rosinsche Kirchspiel wie C = Guty Rożyńskie/Gutten und D = Dybowo/Diebowen . Früher gehörten sie zum Amt bzw. Landkreis Johannisburg, heute zum Landkreis Ełk/Lyck im östlichsten Masuren.
E = Drygały, dort siedelte der Martin Gutowski/Drygalski im Jahr 1505 und F = Stare Guty, Powiat Piski "Alt Gutten" im Kirchspiel Johannisburg wurde schon im Jahr 1495 dem Nicolay Gutten in der Gutter Handfeste "verschrieben".
G = Zdory/Sdorren ist der Ort am Spirdingsee, in dem meine jüngsten Gutowski seit 1784 lebten und mein Vater im Jahr 1894 geboren wurde.
H = nach Turowo Duże/Groß Turowen kam mein 4xUrgroßvater Michael Gutowski spätestens im Jahr 1752 aus dem Rosinschen. I = Kumielsk ist der Kirchspielort, in dem dieser Michael Gutowski und auch viele andere Gutowski um 1750 siedelten.
I = Guty Podleśne und K = Stare/Alt Guty, Powiat Kolneński/Kolno sind weitere Orte, die von Gutowski-Familien besiedelt wurden. Ganz oben am Ostufer des Spirdingsees liegt Nowe Guty, ein weiteres "Gutten".
zur Karte http://goo.gl/maps/QYcwY
Im Jahr 1656 fand der Tartarische Einfall in Preußen und besonders in Masuren statt. Mehr dazu in der Seite "1556-1752 Ab- und Aufstieg der Guttowsker"
In einem späteren Bericht von 1663 werden für Gutten zwei Familiennamen genannt, von denen Angehörigen entführt wurden. Dies können Söhne von Seraphin Guttowskj sein:
"Michel Gutt, entf. sein Sohn Jacob von 10 J. - deßen Gärtner Michel Wyttzeß, entf. sein Sohn Jan von 11 J.
Jan Gutt, entf. sein Sohn Jan von 8 J., seiner Schwester Tochter Catharina, 15. J."
betroffen sind 10 weitere Einsaaßen von Gutten.
So sind zumindest 3 Kinder - oder gar Enkel !!! - des Seraphin Guttowsky mit Namen bekannt, von denen Angehörige entführt wurden. Es ist anzunehmen, dass Michel Gutt der Ältere und Erbe ist, weil er zur Bewältigung des Besitzes einen "Gärtner" braucht.
Über deren Geburts- und Sterbedatum kann man nur vage spekulieren: geboren um 1610 und vor 1690 - dem ersten Kirchenbuch im Kirchspiel Rosinsko - gestorben.